Brauchtum und Kultur

Einbacher Bräuche

Religiöse und weltliche Bräuche schaf­fen im Zusam­men­leben der Fam­i­lie und der Dor­fge­mein­schaft im Jahreskreis wichtige Höhep­unkte. Der Erhalt und die Ausübung solcher Bräuche sind ein Zeichen für den Geist, der in einer Gemein­schaft herrscht.

Am Anfang des Jahres ziehen die Sternsinger von Haus zu Haus.

Viele starke Män­ner sind für das Stellen des Maibaums nötig, die Feuer­wehr hat dafür schon viele Jahre die Ver­ant­wor­tung übernommen.

Der Mai ist der Monat der Gottes­mut­ter; sie mit Gebet und Gesang zu verehren, tre­f­fen sich Ein­bacher und auch viele ehe­ma­lige Ein­bacher jeden Son­ntagabend an der liebevoll geschmück­ten Grotte im Elzwald nahe dem Dorf zur Maian­dacht. Dor­thin führt auch an Pfin­g­sten eine Lichter­prozes­sion von der Pfar­rkirche in Wald­hausen über den alten Kirch­weg über die Felder, durch den Ort.

Am Son­ntag nach Aller­heili­gen tre­f­fen sich die Ein­bacher Fam­i­lien und ihre Ver­wandten aus nah und fern zusam­men mit dem Pfar­rer an den Gräbern ihrer Ver­stor­be­nen auf dem Fried­hof zum Gräberbe­such. Der ganze Fried­hof steht voller Men­schen, die die Gemein­schaft mit ihren ver­stor­be­nen Familienangehörigen und Nach­barn suchen.

Das Jahr klingt aus mit dem Mar­tin­sumzug. Die Eltern der Kinder­gartenkinder richten diesen Umzug aus. Die Schulkinder führen das Feuer­holz zusam­men, denn für sie darf der Abend nicht ohne großen Feuer­schein vorübergehen.

Einbacher Lied

Eibocher Roude - Einbacher Lied zur Erhaltung einer lokalen Apfelsorte von Ingrid Heß

Malerei und Bildhauer

Der Künstler Dietmar Bauer

Spitzwegs Bild vom „Armen Poeten“ und der Begriff vom gesellschaftlichen Außen­seiter bilden die Pole, inner­halb denen die Vorstel­lun­gen vom „Kün­stler­leben auf dem Dorfe“ ihre Phan­tasieblüten treiben.

Diesen Gewäch­sen möchte ich hier kein frisches Wasser geben, eher soll von den spez­i­fis­chen Bedin­gun­gen die Rede sein, die jedes Kunst-​Tun braucht um sich ent­fal­ten zu kön­nen. Ent­fal­tung heißt in dieser Diszi­plin zuerst Konzen­tra­tion und Bere­itschaft zur Ein­samkeit. Für bei­des fand ich in Ein­bach beste Voraussetzungen.

Im Jahr 1979 kam ich direkt von der Kun­stakademie Karl­sruhe hier­her nach Ein­bach. Georg Baselitz förderte mich in dieser Zeit, später arbeit­ete ich mehrere Jahre im Ate­lier von Anselm Kiefer und besuchte auch mehrmals Chris­t­ian Schad in Keil­berg. Diese drei Namen stecken in etwa das weite Feld ab, auf dem ich mit dem Zusam­men­hang von Kunst und Kun­st­be­trieb ver­traut wurde.

Als Gegengewicht zu dem Abnutzungsmech­a­nis­mus des Kun­st­mark­tes mit seinem Axiom vom Neuen und Orig­inellen war mir der konkrete Ort Ein­bach willkom­men. Ich wollte mich weniger mit zeit­geisti­gen Ideen als mit realen Din­gen befassen und die Natur des Oden­waldes (zugegeben­er­maßen hätte es auch eine andere sein kön­nen, — aber der Kon­junk­tiv zählt hier nicht!) hatte Anschau­ungs­ma­te­r­ial in Hülle und Fülle. Erste Wald­bilder stellte ich 1981 in der Berliner Akademie der Kün­ste aus, heute sind diese Ausstel­lun­gen mit den „Neuen Wilden“ selbst schon Kun­st­geschichte gewor­den. In den neun­ziger Jahren wid­mete ich mich über mehrere Jahre hin­weg einer Skulp­turen­gruppe, die das „Laokoon“-Thema vari­ierte. Die Arbeit daran vol­l­zog sich im Freien und auch für dieses mon­u­men­tale Pro­jekt erwies sich Ein­bach als Glücks­fall: man ließ mich in Ruhe arbeiten und vor allem wurde die Skulp­tur, obwohl völ­lig ungeschützt in der Land­schaft ste­hend, nie beschädigt.

Ein Lob auf Ein­bach! Dieses soll enden mit dem Hin­weis auf die gute Luft, die dör­fliche Ruhe und die wertvolle Möglichkeit, jed­erzeit stun­den­lange Wan­derun­gen von der Haustüre aus antreten zu kön­nen, die in ihrer Ungestörtheit durch zivil­isatorische Ein­flüsse das Ideal von Muße und Kon­tem­pla­tion erfüllen können.